Teppiche haben sich zu ästhetischen sowie nützlichen Wohnaccessoires etabliert. Vom normalen Wohnzimmerteppich über die Fußmatte bis hin zum Spielteppich gibt es für jeden Geschmack und jeden Zweck einen geeigneten Teppich. Doch wie wird der beliebte Bodenbelag eigentlich hergestellt? Dass man einen Teppich weben kann, ist wohl bekannt, doch was gibt es noch für manuelle und maschinelle Verfahren? Teppichdruck Deutschland gibt Ihnen hierzu einen Überblick.
Teppich weben: per Hand
Das Teppich Weben per Hand, war bis zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert üblich. Diese Art der Teppichherstellung war jedoch enorm zeitaufwendig und hat Monate bis sogar Jahre in Anspruch genommen.
Um einen Teppich weben zu können, wird ein Webstuhl benötigt. Der Weber führt dort Wollfäden per Hand ein. Der Schuss- sowie der Kettfaden werden dabei rechtwinklig gekreuzt. Auf diese Weise entsteht nach und nach ein Gewebe aus gewebten Fäden. Der Webstuhl wird automatisch angetrieben. Die einzige Aufgabe des Webers besteht darin die Wollfäden einzuführen. Das Verfahren ist daher nicht wirklich manuell, sondern eher halbmechanisch. Durch dies Technik kann man flachgewebte Wollteppiche produzieren. Um Langflorteppiche zu erhalten, muss jedoch ein vollständig manuell betriebener Webstuhl zum Teppich Weben verwendet werden.
Teppich weben: maschinell
Wenn voll automatische Webstühle benutzt werden, so spricht man von der maschinellen Teppichproduktion. Zahlreiche Rollen an Garn werden dabei gleichzeitig verarbeitet. Bei diesem Verfahren kann ein Teppich aus maximal 10 Farben entstehen. Die Dauer der Produktion ist, im Gegensatz zu der des handgewebten Teppichs, sehr kurz und beträgt meist lediglich eine Stunde.
Teppiche tuften
Die eher unbekanntere Methode, um einen Teppich herzustellen, ist das Tuften (engl: to tuft; zu Deutsch: mit Büscheln verzieren). Hierbei wird das Garn mit Hilfe einer Garnpistole oder auch maschinell in ein vorgefertigtes Trägergewebe aus Kunststoff eingenadelt. Die Technik basiert auf dem Prinzip der Nähmaschine und hat sich in den 1950er Jahren in der Industrie etabliert.
Teppiche knüpfen
Die wohl traditionellste Art einen Teppich herzustellen, ist nicht das Teppich Weben, sondern das Teppichknüpfen. Dieses Herstellungsverfahren wendet man meist für die Produktion der berühmten Orient- bzw. Perserteppiche an. Das Florgarn wird Reihe für Reihe um einen Kettfaden geknotet, welcher auf einem speziellen Knüpfstuhl gespannt wurde. Bei dieser Technik ist es möglich individuelle Muster zu gestalten, da hier jeder Knoten einzeln gesetzt wird. Die anschließende Wäsche des fertigen Teppichs beeinflusst seine Haptik maßgebend. Der Teppich kann dann nochmals geschoren werden, um Fehler beim Knüpfen zu korrigieren oder die Länge des Teppichs festzulegen. Da diese Methode sehr langwierig ist, sind geknüpfte Orientteppiche die wohl kostspieligsten Teppiche der Welt.
Copyright Hinweis: © Fotolia.com/dima